Amazon bietet seit kurzer Zeit ein eigenes Zahlungsverfahren für den Online-Handel an. Mit Amazon Payments steht Internetverkäufern ein leicht zu integrierendes System zur Verfügung, das vor allem durch die große Bekanntheit des Marktplatzes punktet. INTERNETHANDEL hat sich mit Amazon Payments beschäftigt und stellt Ihnen Funktionsweise, Kosten, Vorteile und Risiken vor.
Der Check-Out-Prozess und insbesondere die Zahlungsabwicklung sind die neuralgischen Punkte im Online-Handel, da sich der Kunde hier entscheiden muss, ob er dem Verkäufer wirklich vertraut. Dementsprechend hoch ist die Quote der Abbrüche, persönliche Daten, hier vor allem die Adresse und die Zahlungsinformationen, einzutragen und folglich ist das Interesse erfolgsorientierter Online-Händler groß, ihren Kunden genau an dieser Stelle möglichst viel Vertrauenswürdigkeit zu signalisieren. Das Zahlungssystem Amazon Payments kann hier eine wertvolle Unterstützung leisten. Schließlich ist der Marktplatz Millionen von Online-Käufern bestens bekannt und genießt eine überdurchschnittliche Glaubwürdigkeit. INTERNETHANDEL hat sich das Zahlungsverfahren genau angeschaut und erklärt, wie es funktioniert, was es kostet und mit welchen Vorteilen und Risiken es verbunden ist.
Funktionsweise und Kosten
Mit Amazon Payments bietet der Marktplatz ein Zahlungsverfahren, das für Käufer und Verkäufer gleichermaßen unkompliziert und bequem ist. Die Integration in beliebige Online-Shops erfolgt innerhalb weniger, einfacher Schritte. Voraussetzung ist ein Amazon-Verkäuferkonto. Besteht dieses noch nicht, dann kann es auf den Seiten des Anbieters innerhalb von kurzer Zeit erstellt werden. Im Anschluss daran muss das Verkäuferkonto für Amazon Payments aktiviert werden. Nun muss der Händler die Entscheidung treffen, ob die Integration des neuen Zahlungssystems in der Standard- oder der Inline-Version erfolgen muss. Im Modus Standard erfolgt die Zahlungsabwicklung über eine Amazon-Seite. Per Pop-Up Fenster wird der Käufer entsprechend weitergeleitet. Wird stattdessen der Inline-Modus gewählt, erfolgt die komplette Zahlungsabwicklung unmittelbar auf den Shop-Seiten selber. In beiden Fällen läuft die Integration in dem Shop sehr einfach ab: Ein bereitgestellter Java-Script-Code braucht nur kopiert und auf den eigenen Seiten eingefügt zu werden.
In Bezug auf die Kosten kann Amazon Payments durchaus mit anderen Anbietern mithalten. Die konkreten Gebühren sind dabei vom monatlichen Zahlungsvolumen abhängig. Liegt dieses unterhalb von 5.000 Euro, berechnet Amazon, neben einer Transaktionspauschale je Zahlungsvorgang in Höhe von 0,35 Euro, einen prozentualen Beitrag von 1,9 Prozent des jeweiligen Zahlungsbetrages, wenn der Käufer aus einem EU-Land stammt. Für Kunden außerhalb der EU fällt eine prozentuale Provision in Höhe von 3,9 Prozent an. Mit zunehmendem monatlichen Volumen sinkt der Prozentsatz der Gebühr. Händler, die per Amazon Payments Zahlungen von 50.000 Euro und mehr im Monat abwickeln, zahlen so innerhalb der EU nur noch 1,2 Prozent und außerhalb der EU 3,2 Prozent. Die Transaktionspauschale von 0,35 Euro bleibt hierbei unverändert.
Vorteile und Risiken
Der hauptsächliche Vorteil von Amazon Payments liegt sicher in dem hohen Bekanntheitsgrad und der ausgeprägten Vertrauenswürdigkeit des Markplatzes sowie in der einfachen Integration. Darüber hinaus bietet Amazon den Händlern einige interessante Zusatzfunktionen, wie eine automatische Berechnung von Versandkosten in Echtzeit oder die Einblendung von individualisierten Werbeaktionen.
Wer mit dem Gedanken spielt, Amazon Payments einzusetzen, sollte sich allerdings darüber im Klaren sein, dass der Marktplatz selber als Händler agiert und von daher ein hohes Interesse an Kunden- und Profildaten hat. Es ist insofern nicht auszuschließen, dass Amazon die durch das Zahlungsverfahren gewonnen Daten auch dazu einsetzt, sein eigenes Angebot zu optimieren und damit seine Rolle als Konkurrent der Online-Händler weiter ausbaut.